Neue Heimat Israel

13 Überlebende des Holocaust aus Österreich erzählen über Verfolgung und Flucht sowie über ihr Leben in der neuen Heimat Israel.

Wenn es heute bei uns über asylsuchende Flüchtlinge zu hitzigen Debatten kommt, wird eines oft vergessen: Es ist noch nicht so lange her, dass Österreicher und Österreicherinnen selbst aus diesem Land flüchten mussten. Nur so konnten sie ihr Leben vor dem nationalsozialistischen Terror retten. Eines jener Länder, in denen österreichische Juden und Jüdinnen ab 1938 Zuflucht fanden, war das damals unter britischem Mandat stehende Palästina, das spätere Israel.

Was bedeuten solche Flucht-Erfahrungen für Menschen? Wie lässt sich das in Worte fassen? Wie sieht ein Leben aus, das in Österreich begonnen hatte, in der Nazizeit bedroht und dann von einem dauernden Kriegszustand geprägt war? Diese Fragen motivierten _erinnern.at_ zu den Begegnungen mit ehemaligen Österreichern und Österreicherinnen in Israel.

Wir wollten von den dreizehn interviewten Menschen möglichst viel über ihr Leben und ihr Schicksal erfahren. Alle, denen wir begegneten, waren in der Nazizeit Kinder oder Jugendliche gewesen. Deutsch ist die Sprache ihrer Kindheit, aber schon lange nicht mehr ihre Alltagssprache.

Über Israel wird wegen der schwierigen politischen Konflikte immer wieder in den Medien berichtet. In unseren Gesprächen ging es jedoch nicht darum, von den Befragten eine Expertise über den Nahostkonflikt zu erhalten, sondern um die Frage, wie sich der Konflikt in ihrem Leben widerspiegelt.

_erinnern.at_ gestaltete auf der Grundlage von elf Interviews eine DVD, die vorwiegend für den Schulunterricht gedacht ist. Zusätzlich zu den Videoporträts wurden sieben thematische Lernmodule erarbeitet (siehe "Themen").